Diltiazem wird bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt.Der Blutdruck wird laufend durch ein kompliziertes System aus verschiedenen Botenstoffen den Bedürfnissen des Körpers angepasst. Beim Schlafen wird z.B. ein wesentlich niedrigerer Blutdruck benötigt, um das Gewebe mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen, als beim Sport. Der Mineralstoff Kalzium hat eine wichtige Aufgabe in diesem Regelsystem: Er steuert die Tätigkeit von Muskelzellen, die die Blutgefäße umhüllen.Spezielle Kanäle in der Zellwand der Muskelzellen lassen auf bestimmte Signale hin Kalzium in die Zellen einströmen. Im Zellinneren löst das Kalzium dann die Anspannung der Muskelzellen aus. Durch die angespannten Muskeln verengen sich die Gefäße, und der Blutdruck steigt.Diltiazem ist ein Kalzium-Antagonist, auch Kalzium-Kanalblocker genannt. Es blockiert diese Kanäle in der Wand der Gefäßmuskulatur und verhindert, dass Kalzium in die Muskelzellen einströmt. Die Muskelzellen entspannen sich, und die Blutgefäße werden erweitert. Dadurch wird die Durchblutung verbessert, und der Blutdruck sinkt. Diltiazem erweitert auch diejenigen Blutgefäße, die das Herz mit Sauerstoff versorgen - es erleichtert damit die Herzarbeit. Verengte oder verkrampfte Blutgefäße am Herzen können darüber hinaus die Ursache für Herzschmerzen sein: Bei bestimmten Formen der Herzenge (Angina pectoris) bewirkt Diltiazem darum ebenfalls eine Besserung der Beschwerden.Zusätzlich wirkt Diltiazem direkt auf den Herzmuskel: Es blockiert dort Kalziumkanäle der Muskelfasern des Herzens - das Herz schlägt langsamer, und die Schlagkraft lässt nach. Auch dadurch sinkt der Blutdruck, und es wird weniger Sauerstoff verbraucht. Da Diltiazem den Takt des Herzschlages verlangsamt, kann es auch Herzrhythmusstörungen günstig beeinflussen, wenn diese mit zu schnellem Herzschlag verbunden sind.Weiterlesen:Anwendungsgebiete
Aufgelistet sind die wichtigsten, bekannten Nebenwirkungen. Sie können auftreten, müssen aber nicht, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente anspricht.
Manchmal reagieren Menschen allergisch auf Medikamente. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion verspüren, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker.
Verstärkung der Herzwirkung durch gleichzeitige Gabe von Betablockern, Anti-Arrhythmika und Inhalationsanästhetika. Die gleichzeitige Einnahme von anderen Medikamenten gegen Bluthochdruck verstärkt den blutdrucksenkenden Effekt.Verminderung der Wirkung durch gleichzeitige Einnahme von Rifampicin, Phenytoin, Phenobarbital, Kalziumsalzen und Vitamin D. Bei gleichzeitiger Therapie mit Lithiumsalzen kann der Lithiumspiegel im Blut niedriger werden.Die Digoxinkonzentration im Blut steigt bei gleichzeitiger Gabe von Diltiazem.