Insulin Aspart wird bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) eingesetzt.Kohlenhydrate sind wesentliche Bestandteile unserer Nahrung. Der Körper nimmt sie nur dann auf, wenn sie in kleinste Teilchen gespalten sind. Kohlenhydrate werden daher im Magen und im Darm zu Glucose, einem Zuckerteilchen, abgebaut. Die Zuckerteilchen gehen vom Darm in das Blut über. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel. Das Blut transportiert die Teilchen zu den Geweben, die Energie benötigen, denn Zucker ist für den Körper Energie. Damit die Gewebezellen den Zucker aus dem Blut aufnehmen können, brauchen sie einen Helfer - das Hormon Insulin. Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und gespeichert. Die Drüse gibt das Hormon in das Blut ab, wenn sie durch den steigenden Blutzuckerspiegel dazu gereizt wird. Insulin ermöglicht den Gewebezellen, den Zucker aufzunehmen. Folglich sinkt der Blutzuckerspiegel wieder. Dieser Regelmechanismus hält den Blutzuckerspiegel annähernd konstant. Das ist sehr wichtig. Ist der Blutzucker dauerhaft erhöht, passieren zwei Dinge:1.Das Gewebe wird nicht mehr ausreichend mit Energie versorgt. Die Zellen holen sich die fehlende Energie aus anderen Stoffen. Dabei entstehen giftige Stoffwechselprodukte.2.Der im Blut kreisende Zucker lagert sich in den Blutgefäßen ab. Augen und Nieren werden geschädigt, und der Blutdruck steigt.Bei der Zuckerkrankheit vom Typ 1 kann die Bauchspeicheldrüse irgendwann gar kein Insulin mehr bilden - eine regelmäßige Insulinzufuhr ist hier lebensnotwendig. Beim Typ 2 Diabetes lässt die Insulinproduktion nur langsam nach, oder das gebildete Insulin ist nicht mehr ausreichend wirksam. Zusätzliches Insulin wird erst dann benötigt, wenn der Blutzuckerspiegel mit anderen Medikamenten nicht ausreichend reguliert werden kann. Insulin wird immer in das Unterhautfettgewebe gespritzt, da es nach der Einnahme als Tablette im Magen und im Darm sofort von Verdauungsenzymen abgebaut würde.Der Insulinbedarf schwankt sehr stark im Verlauf eines Tages. Er ist abhängig von der Menge der aufgenommenen Kohlenhydrate und der körperlichen Aktivität. Daher gibt es Insulinmedikamente mit unterschiedlicher Wirkdauer: Lang wirksame Insuline wirken bis zu 24 Stunden und decken den Grundbedarf des Körpers. Kurz wirksame Insuline spritzt man rechtzeitig zum Essen - sie senken den nach der Mahlzeit rasch anflutenden Blutzuckerspiegel. Zusätzlich gibt es Medikamente mit festen Kombinationen der beiden Insulinarten. Die Wirkung dieser Mischinsuline hält, je nach genauer Zusammensetzung, mehrere Stunden an.Insulin Aspart zählt zu den kurz wirksamen Insulinen: Die Wirkung setzt bereits nach zehn bis 20 Minuten ein und hält drei bis fünf Stunden an. Insulin Aspart wird gentechnisch hergestellt und unterscheidet sich geringfügig vom körpereigenen Insulin. Diese kleine Veränderung bewirkt einen noch schnelleren Wirkungseintritt - so kann das Insulin direkt vor der Mahlzeit oder selbst im Anschluss daran noch gespritzt werden. Diese Mahlzeit dürfen Sie dann keinesfalls ausfallen lassen: der Blutzuckerspiegel könnte dadurch gefährlich stark absinken.Die Dosierung legt der Arzt für jeden Patienten individuell fest. Diabetiker erhalten vor Beginn der Insulintherapie eine Schulung über die korrekte Anwendung dieses Arzneimittels.Weiterlesen:Anwendungsgebiete
Aufgelistet sind die wichtigsten, bekannten Nebenwirkungen. Sie können auftreten, müssen aber nicht, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente anspricht.
Manchmal reagieren Menschen allergisch auf Medikamente. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion verspüren, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker.
Andere blutzuckersenkende Arzneimittel, Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure, manche Blutdruckmedikamente aus der Klasse der Betarezeptorenblocker oder der ACE-Hemmer, Arzneistoffe gegen Depressionen aus der Gruppe der MAO-Hemmmer sowie manche Arzneimittel gegen zu hohe Blutfettwerte verstärken die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin.Alkohol verstärkt ebenfalls die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin.Kortisonpräparate, Schildrüsenhormone, Medikamente zur Empfängnisverhütung (Pille), Entwässerungsmedikamente und Asthmamedikamente aus der Gruppe der Beta-Sympathomimetika vermindern die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin.Patienten, die Herz-Kreislauf-Medikamente aus der Gruppe der Beta-Blocker erhalten, erkennen die Warnsignale von Unterzucker, wie Herzklopfen nicht mehr so gut.