Tenormin enthält als Wirkstoff Atenolol, der eine blockierende Wirkung vorwiegend auf bestimmte Rezeptoren am Herzen ausübt (kardioselektiver Betablocker). Durch Stressabschirmung des Herzens wird der Sauerstoffverbrauch des Herzens reduziert (Verminderung der Häufigkeit von Angina pectoris Anfällen), ein erhöhter Blutdruck gesenkt und bestimmten Herzrhythmusstörungen entgegengewirkt.
Tenormin wird angewendet bei Bluthochdruck (Hypertonie), Durchblutungsstörung des Herzmuskels (koronare Herzkrankheit, Angina pectoris), bestimmte Herzrhythmusstörungen (Tachyarrhythmien), funktionelle Herz-Kreislaufbeschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom, hypertone Regulationsstörungen).
Tenormin darf nicht angewendet werden bei
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Tenormin ist erforderlich bei
Bei Patienten mit einer Schuppenflechte (Psoriasis) in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte sollte die Anwendung von Tenormin - Filmtabletten nur nach sorgfältiger Nutzen- Risiko-Abwägung erfolgen.
Sollten Sie sich einer Operation unterziehen müssen, ist die Anästhesistin/der Anästhesist über die Einnahme von Tenormin zu informieren.
Über die Anwendung bei Kindern liegen keine Erfahrungen vor.
Die Anwendung von Tenormin kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Bei Anwendung von Tenormin mit anderen Arzneimitteln
Tenormin und einige andere Arzneimittel können einander in ihrer Wirkung beeinflussen. Teilen Sie darum Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt mit, welche Arzneimittel Sie zur Zeit einnehmen, besonders dann, wenn Ihnen diese von einer anderen (Fach-)Ärztin/einem anderen (Fach-)Arzt verschrieben werden.
Wechselwirkungen können auftreten bei gemeinsamer Einnahme von Tenormin und:
Arzneimitteln zur Neutralisation der Magensäure, bestimmten Antibiotika, verschiedenen Herzmedikamenten, blutdrucksenkenden Mitteln, beruhigenden oder die Stimmung beeinflussenden Arzneimitteln, entzündungshemmenden bzw. schmerzstillenden Arzneimitteln, Arzneimitteln gegen Migräne, Arzneimitteln gegen Zuckerkrankheit, Arzneimitteln gegen Asthma.
Schwangerschaft und Stillzeit
Teilen Sie Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt eine bestehende Schwangerschaft mit bzw. informieren Sie ihn, wenn Sie während der Behandlung mit Tenormin schwanger werden. Der Wirkstoff Atenolol geht in die Muttermilch über. Über die Behandlung mit Tenormin während der Schwangerschaft und Stillperiode entscheidet die Ärztin/der Arzt!
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Obwohl gezielte Untersuchungen keine direkte Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Tenormin ergeben haben, sollten Sie beobachten, wie Sie auf die Einnahme von Tenormin reagieren. Bei Auftreten von Nebenwirkungen, die die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen können (z.B. Schwindel), sollten Sie solche Tätigkeiten unterlassen. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Folgen Sie den Anordnungen Ihrer behandelnden Ärztin/Ihres behandelnden Arztes. Die Filmtabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit vor den Mahlzeiten einzunehmen.
Es gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Die Dosierung wird ausschließlich durch die Ärztin/den Arzt festgelegt, wobei besonders darauf zu achten ist, dass die verordnete Tabletten- Stärke und -Anzahl eingehalten werden muss.
Üblicherweise beträgt die Dosierung:
Bluthochdruck (Hypertonie):
1 x täglich 1 Filmtablette Tenormin 50 oder ½ Filmtablette Tenormin 100. Eine Dosiserhöhung auf 1 Filmtablette Tenormin 100 ist möglich.
Durchblutungsstörung des Herzmuskels (Koronare Herzkrankheit, Angina pectoris):
1 x täglich 1 Filmtablette Tenormin 50 bzw. ½ Filmtablette Tenormin 100 bis 2 Filmtabletten Tenormin 50 bzw. 1 Filmtablette Tenormin 100 oder 2 x täglich 1 Filmtablette Tenormin 50 bzw. ½ Filmtablette Tenormin 100.
Bestimmte Herzrhythmusstörungen (Tachyarrhythmien):
1 x täglich 1 Filmtablette Tenormin 50 bzw. ½ Filmtablette Tenormin 100 bis 2 Filmtabletten Tenormin 50 bzw. 1 Filmtablette Tenormin 100.
Funktionelle Herz-Kreislaufbeschwerden (hyperkinetisches Herzsyndrom, hypertone Regulationsstörungen):
1 x täglich ½ - 1 Filmtablette Tenormin 50.
Ältere Patientinnen/Patienten:
Es kann sich als notwendig erweisen, die Dosis zu reduzieren, speziell bei Patientinnen/Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.
Eingeschränkte Nierenfunktion, Blutwäsche (Dialyse):
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist in Abhängigkeit vom Schweregrad eine Dosisanpassung erforderlich. Atenolol ist gut dialysierbar. Dialysepatientinnen/Dialysepatienten kann unter ärztlicher Kontrolle Atenolol nach jeder Dialyse gegeben werden. Die genaue Dosierung legt die Ärztin/der Arzt fest.
Anwendung bei Patientinnen/Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Kinder:
Erfahrungen mit der Behandlung von Kindern liegen nicht vor.
Wenn Sie eine größere Menge von Tenormin angewendet haben, als Sie sollten
Informieren Sie umgehend eine Ärztin/einen Arzt, wenn Sie einen zu niedrigen Blutdruck auf Grund einer Überdosierung haben. Dieser kann sich durch Schwindel, Herzklopfen und Schwarzwerden vor den Augen, Atembeschwerden, Erbrechen und gelegentlich auch generalisierte Krampfanfälle ausdrücken.
HINWEISE FÜR DIE ÄRZTIN/DEN ARZT:
Bei Auftreten kardialer Komplikationen, bei Bronchospasmus oder bei Überdosierungen: Antidot: 0,5 bis 1 mg Orciprenalin-Sulfat (z.B. Alupent) i.v. oder 1 bis 5 mg (max. 10 mg) Glukagon i.v.. Ein Bronchospasmus soll mit Beta 2-Sympathomimetika oder Theophyllin behandelt werden. Bei ausgeprägter Bradykardie 0,5 bis 2 mg Atropin-Sulfat i.v..
Wenn Sie die Anwendung von Tenormin vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie die Anwendung von Tenormin abbrechen
Es kann eine Wiederverschlechterung Ihres Krankheitsbildes eintreten. Die Behandlung mit Tenormin soll nicht eigenmächtig, sondern nur nach Rücksprache mit der Ärztin/dem Arzt abgebrochen werden.
Die Nebenwirkungen sind nach Organ-System und folgenden Häufigkeiten gelistet:
Zur Klassifizierung der Häufigkeit von Nebenwirkungen werden die folgenden Kategorien benutzt: Sehr häufig (bei 1 und mehr von 10 Patientinnen/Patienten), häufig (bei 1 und mehr von 100 und weniger als 1 von 10 Patientinnen/Patienten), gelegentlich (bei 1 und mehr von 1000 und weniger als 1 von 100 Patientinnen/Patienten), selten (bei 1 und mehr von 10000 und weniger als 1 von 1000 Patientinnen/Patienten) und sehr selten (bei weniger als 1 von 10000 Patientinnen/Patienten, einschließlich Einzelfälle).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Auftreten punktförmiger Blutergüsse, Blutplättchenmangel
Hormonelle Erkrankungen
Gelegentlich: erhöhter Blutzucker bzw. Zuckerkrankheit, erniedrigter Blutzuckerspiegel nach längerem strengem Fasten oder schwerer körperlicher Belastung; Warnzeichen eines erniedrigten Blutzuckerspiegels (insbesondere ein beschleunigter Puls und Muskelzittern) können verschleiert werden; bei Patientinnen/Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion können die klinischen Zeichen (beschleunigter Puls oder Muskelzittern) verschleiert werden
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Störungen im Fettstoffwechsel (Verminderung des HDL-Cholesterins und Erhöhung der Triglyceride im Plasma)
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Schlafstörungen
Selten: Stimmungsschwankungen, Albträume, Verwirrtheit, psychische Störungen und Halluzinationen
Erkrankungen des Nervensystems
Selten: Schwindel, Kopfschmerz, Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl
Augenerkrankungen
Selten: Trockene Augen, Sehstörungen
Gelegentlich: Bindehautentzündung
Herzerkrankungen
Häufig: Verlangsamter Puls
Selten: Verschlechterung einer Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen
Gefäßerkrankungen
Häufig: Kalte Gliedmaßen
Selten: Blutdruckabfall beim Aufstehen, der mit vorübergehendem Bewusstseinsverlust verbunden sein kann, bereits vorhandenes zeitweilig auftretendes Hinken kann verstärkt werden, bei empfindlichen Patientinnen/Patienten Durchblutungsstörungen in den Gliedmaßen (Raynaud-Phänomen)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Verkrampfung der Bronchialmuskulatur kann bei Patientinnen/Patienten mit Bronchialasthma oder asthmatischen Komplikationen in der Vergangenheit auftreten
Erkrankungen des Magen-/Darmtrakts
Häufig: Magen-/Darmstörungen
Selten: Mundtrockenheit
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Leberschädigung einschließlich Gallestau in der Leber
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Haarausfall, Schuppenflechte-ähnliche Hautreaktionen, Verschlechterung einer Schuppenflechte, Hautausschlag
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Muskelschwäche, Muskelkrämpfe
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Selten: Impotenz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Ermüdung.
Untersuchungen
Gelegentlich: Erhöhung bestimmter Leberwerte (Transaminasen)
Beim Auftreten der angeführten oder anderer Beschwerden sprechen Sie bitte mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt oder einer Apothekerin/einem Apotheker.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Verwenden Sie dieses Arzneimittel nur bis zum angegebenen Verfalldatum. Sie finden es auf der Faltschachtel und auf den Blisterstreifen. Restmengen können Sie in die Apotheke zurückbringen.
Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihre Apothekerin/Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.