Schmerzmittel sind bei einem Iliosakralgelenk-Syndrom häufig nicht gut wirksam.
Manualtherapeutisch ausgebildete Ärzte oder Physiotherapeuten können versuchen, die bei einem Iliosakralgelenk-Syndrom vorliegende Blockierung zu lösen. Dabei werden prinzipiell zwei Verfahren unterschieden:
Bei der Mobilisation lässt sich durch vorsichtiges Dehnen die Beweglichkeit des betroffenen Bewegungssegments verbessern.
Bei der Manipulation eines Iliosakralgelenk-Syndroms wird ein kurzer Impuls auf das betroffene Segment gegeben, und zwar immer in die "freie" (also normale und schmerzfreie) Richtung. Dabei kann es zu einem lauten Knacken kommen. Ein Impuls ist eine kurze Krafteinwirkung auf ein Gelenk oder Segment mit geringer Amplitude. Üblicherweise wird vorher ein sogenannter leichter Probezug gemacht. Nur wenn dieser schmerzfrei möglich ist, darf manipuliert werden. Manipulationen dürfen in Deutschland nur von Ärzten durchgeführt werden.
Die Manipulation ist vor allem bei einem akuten Iliosakralgelenk-Syndrom häufig erfolgreich. Schon länger anhaltende Schmerzen im Iliosakralgelenk werden am besten physiotherapeutisch behandelt.
Die Schmerzen, die ein Iliosakralgelenk-Syndrom verursacht, sind oft quälend und therapieresistent. Hier kann manchmal das Einspritzen von Medikamenten direkt in das betroffene Gelenk helfen (Infiltration):
Der Patient liegt dabei auf dem Bauch. Unter Röntgenkontrolle (radiologische Kontrolle) lokalisiert der Arzt den Gelenkspalt. Dann desinfiziert er die Haut und schiebt eine Nadel bis in das Gelenk vor. Dort wird etwas Kontrastmittel eingespritzt, um die richtige Lage der Nadel zu kontrollieren. Anschließend injiziert der Arzt ein Gemisch aus lokalem Betäubungsmittel und Kortison in das Iliosakralgelenk. Kortison soll die Entzündung hemmen.
Die Wirksamkeit von Infiltrationsbehandlungen bei einem Iliosakralgelenk-Syndrom ist umstritten. Die Injektion in den gut tastbaren Gelenkspalt wird in der Praxis meist "blind", das heißt ohne Röntgenkontrolle, durchgeführt.
Fachliche Mitarbeit: Dr. med. Jean-François Chenot, Facharzt für Allgemeinmedizin